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Menschen mit Autismus

Die Stiftung Hirsacker bietet erwachsenen Menschen mit kognitiven und körperlichen Beeinträchtigungen einen Wohn- und Beschäftigungsplatz. Besondere Kompetenzen haben wir uns im Umgang mit autistischen Menschen erworben.

 

Autismus ist eine tiefgreifende neurologische Entwicklungsstörung. Menschen mit Autismus leiden unter funktionellen und kognitiven Eigenarten, welche ihnen viele Abläufe des täglichen Lebens besonders erschweren. Es fällt ihnen z. B. schwer, sich in Raum und Zeit zu orientieren. Ihre Informationsverarbeitung ist sehr eingeschränkt.

Beschäftigung Malen

Menschen mit Autismus haben Mühe zu klassifizieren (gliedern, ein- und zuordnen, usw.) und können Kompetenzen nicht generalisieren, so zum Beispiel etwas Gelerntes auf andere Situationen zu übertragen. Aufgrund ihrer besonderen Art der Sinnesverarbeitung nehmen Menschen mit Autismus die Welt anders wahr als wir. Und da sie Schwierigkeiten in der Kommunikation haben, können sie uns oftmals nicht mitteilen, wie und was sie wahrnehmen.

 

«Haut, die nicht spürt,

Augen, die zu viel sehen.

Ohren, die zu viel hören.

Das ist ein Leben

Der grossen Plagen.

Ich weiss Bescheid.»

(Dietmar Zöller 1992)

So hat es ein Betroffener in eigenen Worten eindrücklich formuliert.

 

Im Umgang mit Autisten muss ein besonderes Augenmerk auf freie und ungeplante Zeit gerichtet werden. Freizeit ist für Autisten oftmals eine Angstquelle und der Auslöser vieler Krisensituationen, verbunden mit Ausbrüchen von unkontrolliertem, teilweise gewalttätigem Verhalten. Denn im Gegensatz zur Arbeit in der Beschäftigung, welche geplant, strukturiert und routiniert ist, enthält die Freizeit unklare, ungeplante und wechselnde Situationen.

 

Menschen mit Autismus zu begleiten und in ihrer Autonomie zu fördern ist für eine Institution eine Herausforderung. Denn ohne Fachwissen über Autismus besteht die Gefahr der Überforderung, sowohl für die Menschen mit Autismus als auch für die Betreuer.